
Giovanni Maggini – Pionier der Vogelschaukartografie in der Schweiz
Giovanni Maggini schuf Karten, die immer so genau wie nötig und so schön wie möglich waren – so beschreibt es Thomas Bachmann, der an den Internationalen Atlastagen eine erste fundierte Abhandlung über Maggini vorstellte.
Maggini war ein gelehrter Ingenieur und Kartenzeichner in der kartografischen Abteilung von Orell Füssli. Er widmete sich einem damals wenig beachteten Genre: den Vogelschaukarten – Darstellungen, die eher als Landschaftsbilder denn als topografische Karten zu verstehen sind. 1891 erschien eine Karte Magginis, die einen «Volks-Atlas der Schweiz in 28 Vogelschaublättern» ankündigte.
Bis 1906 erschienen in unregelmässigen Abständen 24 Blätter dieses Atlasses. Die Karten zeigen stark variierende Massstäbe und fliessende Übergänge zwischen den Blättern – ein Hinweis darauf, dass sie als Einzelstücke und nicht als geschlossenes Gesamtwerk konzipiert waren.
1909 verliess Maggini den Verlag, ohne den Atlas abzuschliessen. Der Grund dafür ist unbekannt. In der Folgezeit arbeitete er selbständig weiter, spezialisierte sich auf Vogelschaukarten und zeichnete später auch Kriegsschauplatzkarten.
Seine letzte Karte – eine Fliegerkarte von Graubünden – erschien 1925, ein Jahr später verstarb Maggini.
Wir freuen uns, dass sich die Maggini-Sammlung aus dem Bestand von Thomas Bachmann nun in der Zentralbibliothek Zürich befindet. Sie wird dort erschlossen und langfristig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Bild: Maggini, Giovanni: [Bern, Aaretal und Berner Alpen]. [191-]-[192-]. Zentralbibliothek Zürich, MK 1160